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Gold von den Sternen

von

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Das Gold der Sterne

Nur durch Einsicht kann man Fortschritte machen,

Nur durch Mut Fortschritte wagen!

Denn: Sein heißt Werden und Leben heißt Lernen!

Wenn du das Gold von den Sternen suchst,

musst du allein hinaus in die Gefahr!

Aber wenn du schon draußen in der Gefahr bist… wo findest du denn jetzt das Gold der Sterne?

 
 

Ich hatte seine Wärme gespürt, in jeder Faser meines Seins.

Es war der Löwe gewesen, der mich beschützt hatte. Lokis wahre Kraft.

Ich hatte noch nie etwas so Schönes gesehen. Ich beobachtete Leo, wie er seinem Vater gegenübertrat und ihn beinahe trotzig anblickte.

Er schien auf eine Antwort zu warten.

„Du… hattest recht mein Sohn… Ich hätte es verhindern können“, sagte der König der Stellargeister, Loki rührte sich immer noch nicht.

„Aber ich… war so sehr auf mein Unglück versessen… dass ich es… einfach nicht bemerkt habe, wie sehr ich dir wehgetan habe… Ich dachte einfach, dass es dir auch so ergehen würde wie mir, ich hatte damit gerechnet, dass Lucy ebenso sterben würde wie Carolin…“

„Ich hatte dir schon vor langer Zeit gesagt, dass ich sie beschützen werde. Und ich habe mein Wort gehalten“, sagte der Löwe.

„Ja“, sagte der König lächelnd. „Du hast dein Wort gehalten. Darin unterscheiden wir uns, mein Sohn. Aber ich bin stolz auf dich.“

Alle Stellargeister um mich herum keuchten auf, als sie die folgende Reaktion des Königs beobachteten, auch mir war die Kinnlade heruntergeklappt.

Der König der Stellargeister… kniete sich vor Loki nieder und senkte ehrwürdig den Kopf.

Die Stellargeister um mich herum taten es ihm gleich. Weinend, aber dennoch respektvoll neigte ich auch meinen Kopf in seine Richtung.

„Hiermit sind alle Stellargeister frei, ich werde sie nicht länger festhalten“, sagte der König leise.

Ich hörte, wie alle um mich herum nach Luft schnappten.

„Wir… sind frei?“, fragte Lyra ungläubig.

„Wir können hingehen… wohin wir wollen… we are?“, fragte Scorpio.

„Nie wieder hierher zurückkehren müssen… ebi?“, fragte sich Cancer.

„Ihr könnt zurückkehren, wenn ihr wollt. Aber wenn es euer Wunsch ist, das Leben der Menschen auszuprobieren, dann halte ich euch nicht davon ab. Ihr seid alle meine Kinder.

Ich vertraue euch. Ich… werde euch loslassen, euch alle.

Mit euren Fähigkeiten werdet ihr Magier, wenn ihr das wünscht“, sagte der König der Stellargeister und alle sahen sich unsicher untereinander an.

„Was wird aus unseren Schlüsseln?“, wollte Aquarius wissen.

„Und unserer Meisterin?“, fragte Gemini.

„Die Schlüssel werden sich auflösen, vermutlich bildet sich dann ein neues Sternbild daraus.

Lucy… für dich gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder du verzichtest ganz auf magische Fähigkeiten, oder aber du übernimmst einen Bruchteil der Macht der Sterne. Denn ohne Stellargeister wird es keinerlei Stellarmagier mehr geben. Das ist das einzige Angebot, was ich dir machen kann“, sagte der König.

„Du wirst ihr einen großen Teil von der Macht der Sterne geben“, sagte der Löwe und der Geisterkönig sah ihn an.

„Das bist du ihr schuldig, für all das Leid, was du ihr zugefügt hast“, sagte das leuchtende Geschöpf.

Ich ließ etwas eingeschüchtert den Kopf sinken.

„Ich würde dieses Geschenk gerne annehmen, wenn ich darf…“, murmelte ich und der Löwe sah mir in die Augen, bevor er liebevoll lächelte.

„So soll es geschehen. Du hast recht, Leo. Das bin ich ihr wirklich schuldig“, sagte der König der Stellargeister.

Ich lächelte. Mein Traum würde wahr werden. Endlich erhielt ich eine Kraft, mit der ich mich selbst verteidigen konnte, ohne auf fremde Hilfe angewiesen zu sein!

Der Herrscher stand auf und sah alle Geister an.

„Ich möchte mich bei euch entschuldigen, es war nicht gerecht, was ich getan habe. Ich habe nicht auf eure Gefühle geachtet.

Wenn es euch beliebt, dürft ihr jetzt gehen.“

Der König vollführte eine Handbewegung und sämtliche Tore zur Menschenwelt wurden gesprengt.

Das helle Licht der Tore zerbarst und Funken regneten herab.

Plötzlich stand Loki neben mir, immer noch in Löwengestalt.

„Komm mit!“, sagte er und ich setzte mich auf seinen Rücken, dann sprang er durch sein zerstörtes Tor und wir schwebten durch den Nachthimmel in Richtung Erdboden.

Wir landeten auf einer Wiese, scheinbar fernab von aller Zivilisation, es war Nacht, aber ich wusste, dass ich wieder in der Menschenwelt war.

Loki hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen und hielt mich in den Armen.

Das lange, dunkle Gras streichelte an meinen Knöcheln, als mich der ehemalige Stellargeist sanft absetzte.

„Sieh zu den Sternen empor“, sagte er und ich tat wie mir geheißen und zog scharf die Luft ein, als ich das spektakuläre Schauspiel beobachten durfte.

Überall regneten Sternschnuppen herab, der ganze Himmel war erfüllt von ihren leuchtenden Schweifen.

„Unsere Tore sind zerstört“, sagte Loki.

„Wir sind frei.“

Weit entfernt hörte ich die bekannten Stimmen meiner Stellargeister:

Aries gab ein Mähen von sich, Plue sein langgezogenes: Puuuuu!, Taurus rief erfreut ein Muuuuuuh! Und alle schienen glücklich zu sein, ich sah sie durch den Himmel ziehen, auf der Welle der Freiheit.

„Es ist so ungewohnt für sie“, sagte ich lächelnd, mir standen die Tränen in den Augen.

„Ich freue mich so für meine Freunde! Jetzt können sie nicht mehr von irgendwelchen Magiern ausgenutzt oder wie Werkzeuge behandelt werden!“, sagte ich und spürte, wie mich Loki näher zu sich zog.

„Deswegen liebe ich dich so“, hauchte er und unsere Lippen berührten sich sanft.

„Allein wegen dieser Einstellung. Du bist die gutmütigste Stellargeistmagierin, die mir je begegnet ist!“, meinte er und ich lächelte.

„Das ist also das Gold von den Sternen“, lächelte ich und beobachtete immer noch die Sternschnuppen, die vom Himmel fielen.

„Ja, und dieses Gold hast du dir ganz allein geholt“, meinte ich, doch Leo schüttelte den Kopf.

„Nein, ich denke, unsere Liebe hat sie sich geholt. Denn ohne sie hätte ich nicht so um meine Freiheit gekämpft“, sagte Loki und ich musste lächeln.

„Also hat sie allen Stellargeistern etwas gebracht… Ich glaube, das kann nicht jedes Pärchen behaupten, oder? Dass ihre Liebe auch anderen zum Glück verholfen hat?“

„Oh nein, ganz sicher nicht“, stimmte Leo mir zu.

Plötzlich sah er mich etwas schief an.

„Lucy… hast du dir deinen Zopf auf die andere Seite gemacht?“, fragte er plötzlich und ich lächelte.

„Ja, ich dachte eine kleine Veränderung tut mir ganz gut“, sagte ich.

„Steht dir! Aber ich hätte dich auch mit dem Zopf auf der anderen Seite geliebt!“, erwiderte er.

„Wie beruhigend“, antwortete ich sarkastisch, doch innerlich jubilierte ich.

Ich wusste es! Loki war es aufgefallen!

Natsu konnte sich davon mal eine Scheibe abschneiden…

Apropos Natsu…

„Wir sollten zurückgehen, Natsu macht sich sicher Sorgen“, sagte ich und Leo sah mich an.

„Ja, das wird er. Er denkt wahrscheinlich immer noch, dass du tot bist und er dich nicht retten konnte.“

„Naja, mit den zweiten Teil hast du aber recht: Er konnte mich nicht retten. Das habe ich ihm gleich von Anfang an gesagt“, sagte ich und Leo schmunzelte.

„Zum Glück war ich, dein Retter, ja da! Zumindest indirekt“, meinte er und ich schubste ihm leicht in die Seite.

„Jaja, Angeber!“, meinte ich grinsend und wir machten uns auf den Weg in die Gruft, die nach Loki nicht weit weg sein musste.

Tatsächlich kam bald ein zertrümmertes Gebäude in Sicht.

Ich blieb unschlüssig stehen. War das wirklich die Gruft? Wenn ja hatte Natsu sie in Trümmer zerlegt. Was mich nebenbei bemerkt nicht wunderte.

Wir traten näher.

Und da sah ich sie:

Natsu, der weinend neben Elsa und Gray kauerte, mit dem immer noch bewusstlosen Happy in den Armen.

„Loki, wie viel Zeit ist vergangen, seit ihr mich von dem Vampir weggebracht habt?“, wollte ich flüsternd wissen.

„Zirka ein halber Tag, vielleicht etwas mehr“, schätzte Leo und ich nickte, als ich begriff.

„Natsu!“, rief ich und lief auf ihn zu.

Ich sah, wie sich seine verweinten Augen erschrocken weiteten und er aufsah.

„Lu… Lucy?“

„Lucy!“, riefen Gray und Elsa erfreut.

„Wie schön dich zu sehen!“, sagte Titania und schloss mich in die Arme.

„Aber wie… aber wie…?!“, wollte Natsu wissen und Loki trat vor.

„Dank uns Stellargeistern, Natsu. Ich habe das Gift mit meinem Licht neutralisiert“, erklärte er.

„Das war eine großartige Idee!“, meinte Elsa und ich nickte.

„Aber die Wunde ist noch nicht ganz weg…“, meinte die Rothaarige, als sie sich meinen Hals vorsichtig näher ansah.

„Bei meiner guten Pflege wird das sehr schnell wieder heilen!“, meinte der ehemalige Anführer der Stellargeister und zog mich in seine Arme.

„Seid ihr etwa ein Paar?“, fragte Elsa mit den Händen in die Hüfte gestemmt, Gray zog sich vor lauter Nervosität über diese Frage bereits die Klamotten aus.

„Ja!“, meinte ich strahlend.

„Also deswegen hattest du keine magische Kraft mehr!“, sagte Natsu.

„Ihr habt euch heute Nacht verausgabt!“

„Naja, so ganz so war es dann doch wieder nicht…“, meinte ich errötend, während Elsa Natsu eine faustgroße Beule verpasste.

„Hör auf mit so schmutzigen Vorstellungen! Idiot! Gray? Zieh gefälligst deine Klamotten wieder an! Sofort!“

Zwischen den Jungs brach mal wieder Hektik aus, Natsu, weil er sich aufregte, dass Elsa ihm eine Kopfnuss verpasst hatte und Gray, weil er verzweifelt sein Oberteil suchte.

„Wo… ist der Vampir? Hast du ihn ganz allein besiegt, Natsu?“, fragte ich erstaunt, doch er schüttelte etwas niedergeschlagen den Kopf.

„Nein… Elsa und Gray kamen um mir zu….“

„Um dich zu bestrafen! Wie konntest du es nur wagen, wieder einen S-Klasse Auftrag aus dem ersten Stock zu klauen?“, fragte Elsa und Natsus Gesicht wurde allmählich rot wie eine Tomate.

Meine Augen verengten sich gefährlich.

„Natsu…“, flüsterte ich und er duckte sich bereits weg, um meiner schlagenden Hand auszuweichen:

„ES WAR ALSO DOCH EIN S-KLASSE AUFTRAG?“, schrie ich erbost.

„WEGEN DIR HABE ICH FAST MEIN LEBEN VERLOREN, DU VOLLIDIOT!“

„Aber ich…“

„NICHTS ABER! DU HAST MAL WIEDER NUR DIE BELOHNUNG IM KOPF GEHABT, DIE DOLLERZEICHEN VOR DEN AUGEN! ICH WERDE… ich werde…“

„Lucy, lass es gut sein“, meinte Loki und hatte meine erhobene Hand ergriffen.

„Er wurde den letzten halben Tag genug bestraft, in dem er dich für tot gehalten hat“, meinte er und ich beruhigte mich wieder ein wenig.

„Oh, nur keine Sorge, er wird seine gerechte Strafe schon noch erhalten“, bestimmte Titania überzeugend.

„Elsa…“, flüsterte Natsu, doch sie warf ihm nur einen wütenden Blick zu.

„Was ist mit der Karte passiert?“, fragte ich.

„Sie ist mit dem Vampir verbrannt… Die ewigen Geheimnisse der Sterne sind für immer zerstört“, meinte Natsu niedergeschlagen.

„Die wahren Geheimnisse der Sterne Natsu… wirst du jetzt zu Gesicht bekommen!“, meinte Leo auf einmal und ich spürte, wie er meinen Schlüsselbund von meinem Gürtel zog und das Leder beiseite machte.

Alle starrten meine Schlüssel an und ich weitete die Augen, als plötzliche Risse in ihnen sichtbar wurden. Leicht knackte das Gold und dann ließ es auf einmal einen Schlag und sie brachen auseinander. Nur der Schlüssel des Löwen war noch unversehrt.

„Was… ist das?“, fragte Natsu.

„Die Befreiung der Stellargeister…“, murmelte ich und Loki lächelte, dann begann auch sein Schlüssel zu zerspringen.

„Seht zum Himmel empor“, sagte er und alle taten, was er verlangte.

Die Splitter der Schlüssel schossen in das Firmament empor und die Sternbilder der Tierkreiszeichen verblassten, ebenso wie die der silbernen Schlüssel.

Statt ihrer formte sich ein neues, großes Sternbild: Es war eine große, hell leuchtende Fee.

Das Zeichen von Fairy Tail.

„Ich würde sagen, dass es diese Form angenommen hat, haben wir einem mutigen Mitglied dieser Gilde zu verdanken, ohne dessen Hilfe wir nie auf die Idee gekommen wären zu rebellieren und gegen die Regeln zu verstoßen. Ihr zu Ehren… sehen wir nun immer zu Fairy Tail auf“, sagte Loki feierlich und ich kicherte.

„Ja, wir sehen zu ihm auf, im wahrsten Sinne des Wortes! Es ist ein Sternzeichen des Glücks!“, fügte ich hinzu und alle schauten lächelnd in die Sterne, bis unsere Nacken allmählich steif wurden.

„Jetzt machen wir uns aber auf den Rückweg. Der Master macht sich bestimmt schon Sorgen. Das Sternbild können wir nun jeden Abend am Himmel bewundern“, unterbrach Titania die Idylle und alle nickten zustimmend.

Mithilfe des magischen Autos waren wir schnell wieder in Magnolia.

Die Sonne war gerade erst aufgegangen, als wir vor der Gilde ankamen.

Ich stieß die Tore der Gilde auf und trat zusammen mit meinen Freunden ein.

Doch dann erwartete uns eine Überraschung:

„Sie ist wieder da!“

„Lucy!“

„Besitzerin!“

„Sie ist doch nicht mehr unsere Besitzerin!!“

„Ach ja, stimmt…“

Mir klappte die Kinnlade herunter.

Waren das etwa…..?!

„In Menschengestalt seht ihr wirklich witzig aus!“, meinte Loki und ich nickte sprachlos.

Aries war in ihrer Menschengestalt ja noch zu erkennen, denn das Einzige, was fehlte, waren ihre Hörner.

Aquarius hingegen hatte eine wahrhaftige Körperwandlung durchgemacht: Ihr Fischschwanz war verschwunden, sie hatte einen sehr schlanken Körper bekommen, den ein langes Paar Beine zierten.

Ihr hellblaues, langes Haar war jedoch immer noch da.

Sie stand bei Kana und diskutierte gerade mit ihr über das unwiderstehliche Aussehen, das sie nun verliehen bekommen hatte.

Hinter ihr stand vermutlich Scorpio.

Sein Schwanz war ebenfalls verschwunden, doch seine rauen und narbigen Gesichtszüge und vor allem sein aufdringliches Verhalten Aquarius gegenüber verrieten mir, dass er es sein musste. Außerdem fiel mir beim zweiten Blick seine zweifarbige Frisur auf, Rot und Weiß, welche meine Vermutung prompt bestätigte.

Lyra strahlte mich an, sie war wie auch Virgo sehr deutlich zu erkennen.

Virgo hatte zwar ihre Handschellen und Lyra ihre Leier nicht mehr bei sich, aber sie schienen glücklich zu sein.

„Muss ich Sie immer noch Prinzessin nennen, Prinzessin?! Und was ist mit meiner Bestrafung?“, fragte Virgo ernst.

„Ich kann immer noch herzergreifend singen, es ist fast, als wäre die Leier mit meinem Körper verschmolzen!“, meinte Lyra und wollte gerade anfangen zu singen, als ich sie abwürgte.

„Was… was macht ihr denn hier?!“, fragte ich, es waren die ersten Worte, die endlich über meine Lippen kamen.

„Wir dachten nur, dass wir uns mal die Gilde anschauen, die diesen nice body beschützen kann!“

„AHHHHHHHH!“, schrie ich auf, als ich plötzlich Taurus gegenüberstand: Ihn als Menschen zu erkennen, war ein Ding der Unmöglichkeit! Er hatte Muskeln, die Elfmans alle Ehre machten und seine Gesichtszüge waren irgendwie eckig… wie bei einer Kuh eben… oder besser gesagt Stier…

„Es ist wirklich toll hier!“

„… toll hier! Piri Piri!“

Ich starrte auf die beiden Mädchen mit den beiden langen Flechtzöpfen, die sich bis aufs Haar glichen.

„Ge… Gemini?“, fragte ich heiser, sie schauten mich an und nickten strahlend.

Als ich zur Bar sah, sah ich einen schlanken Mann mit Sonnenbrille, der gerade an seinem Drink nippte.

„Also irgendwie sieht er aus wie ein zweiter Loki…“, meinte ich hilflos überfordert.

„Das ist Capricorn!“, flüsterte mir Leo ins Ohr und ich erbleichte.

Oh mein Gott…

„Das ist lustig… moshi-moshi!“, rief ein schlanker Mann, der gerade mit Pfeilen auf ein Dartbrett schoss. Wohlgemerkt mit Pfeil und Bogen.

„Hey! Da schießt man nicht mit Bogen drauf!“, meinte Jet entsetzt, als der Mann mit einem entschuldigenden Blick feststellte, dass er das Dartbrett gerade mit einem einzigen Pfeil zertrümmert hatte.

„Saggitarius!“, flüsterte ich heiser weiter.

„Brauchst du einen neuen Haarschnitt, ebi?“, fragte ein hochgewachsener Mann mit zwei normalen Scheren in den Händen gerade Wendy, die jedoch dankend verneinte.

„Ich tick aus…“, hauchte ich.

„Also früher war das in der magischen Welt so…“ Ein älterer, korpulenterer Herr hatte gerade zu sprechen angesetzt, als sein Kopf auf seine Brust sank und er einschlief.

„Das ist Crux!“, feixte Happy, der das Verhalten des alten Stellargeistes erkannt hatte, war er doch selbst dabei gewesen, als ich ihm aufgetragen hatte nach etwas zu suchen und er dabei eingeschlafen war.

„Ja…“, bestätigte ich schwach und die kleine blaue Katze schien sich tierisch zu freuen, dass sie richtig gelegen hatte.

„Sie sind pünktlich auf die Minute, Lucy-san!“, sagte eine mir bekannte Stimme neben mir und ich sah den Mann, der sich an seinem Bart herumfingerte und eine große Taschenuhr in der linken Hand hielt, mit einer Mischung aus Erstaunen und Erkenntnis an.

„Horologium!“

„Sehr korrekt, Madame!“, meinte die ehemalige Uhr und nickte bestätigend.

„Vielen Dank für deinen selbstlosen Einsatz. Du hättest verletzt werden können...“, sagte ich, doch er winkte ab.

„Für meine ehemalige Besitzerin hätte ich alles getan. Sie hat uns alle immer so nett behandelt. Da war es meine Pflicht, sie zu retten!“, sagte er, plötzlich piepste seine Uhr.

„Oh, es wird Zeit aufzubrechen. Gehabt euch wohl!“, sagte Horologium und er spazierte von dannen, ausnahmsweise mal ohne mich in einer verzwickten Situation aus dem Uhrengehäuse zu werfen, welches er als Mensch nun sowieso nicht mehr besaß...

Mirajane hatte es endlich geschafft, bis zu uns vorzudringen.

„Da seid ihr ja! Wir haben heute Morgen einen ganz schönen Andrang neuer Mitglieder bekommen, was?“, meinte sie lächelnd.

„Neue… Mitglieder?“, hakte ich nach und Elsa kicherte.

„Sag bloß, dass all deine Stellargeister Fairy Tail beigetreten sind, Lucy? Das musst du mir jetzt aber erklären!“, sagte Titania.

„Ja… also.. ich…“

„Elende Nachmacher!“, rief Loki in die Runde und ging zu seinen ehemaligen Geschwistern herüber.

„Ja, also es lag am König der Stellargeister. Er hat es seinen Kindern erlaubt, die Welt der Menschen zu erkunden und meinte, dass sie ihre Fähigkeiten weiter in sich tragen und sie als Magier auch nutzen könnten. Aber warum sie sich alle für die Gilde Fairy Tail entschieden haben… naja...!“

„Weil man hier am meisten Spaß haben kann, ganz einfach!“, grölte es auf einmal von ganz hinten und ich riss die Augen weit auf, als ich die Person mit dem abstehenden Schnurrbart sofort erkannte.

„D… D… Das ist…“, stammelte ich, als der ehemalige König der Stellargeister Arm in Arm mit Makarov zu uns marschiert kam.

„Lucy…“, setzte Makarov unheilvoll an und ich erstarrte.

„Stimmt es, dass du meinen guten Freund hier Schnurrbartmann genannt hast?“, wollte der Master wissen und ich zuckte zusammen, als ich mich zurückerinnerte.

„Ähm… ich… nun ja… ja… habe ich…“, murmelte ich leise.

„Das ist nicht sehr nett Lucy! So etwas denkst du dann auch über mich, oder?!“, fragte Makarov und fing an zu weinen.

Ich riss entsetzt die Augen auf.

„Aber… so habe ich das doch gar nicht gemeint!“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen und Mirajane gab dem Gildenmeister eine Kopfnuss.

„Master! Benehmen Sie sich wohl?“, fragte sie und Makarovs Tränen versiegten ebenso schnell wie sie gekommen waren.

„Also… schlimmer kann es nicht mehr kommen“, meinte ich und plötzlich spürte ich etwas an meinem Knie.

Meine Augenbrauen zuckten kritisch, als ich an mir hinabsah.

„Luuuuucy!! Puuuuu! Ich kann sprechen!!! Puuuuu!“

Nicola. Plue.

Jetzt war das Fass übergelaufen. Endgültig.

Schreiend schüttelte ich den kleinen Jungen von meinem linken Bein ab, machte auf dem Absatz kehrt und rannte zur Gilde hinaus.

 

„Ich glaube… jetzt haben wir sie geschockt“, meinte Aries verschüchtert.

„Ach, sie muss sich nur daran gewöhnen, dass wir ihren nice body ab jetzt immer sehen können!“, sagte Taurus, der gerade mit Elfman einen Wettkampf im Handdrücken ausfocht und überhaupt nicht erschöpft aussah, während sich Elfman zähnefletschend und rot vor Anstrengung gegen seinen Arm lehnte, um nicht zu verlieren.

„Natsu… möchtest du deine Bestrafung wissen?“, fragte Elsa auf einmal und Natsu zuckte erschrocken zurück.

„Also ich ähm… nein, eigentlich nicht“, sagte er niedergeschlagen.

„Du wirst einen Tag lang in meiner Wohnung zu Gast sein“, fing Elsa mit geschlossenen Augen an und Natsus Miene hellte sich auf.

Dann konnte es ja nicht so schlimm werden…

„Und was soll ich machen?“, fragte er, sie öffnete die Augen und sah ihn an.

„Du mein lieber Natsu… wirst alle Rüstungen putzen, die ich besitze!“

Dem Dragonslayer entgleisten die Gesichtszüge.

Er kannte Elsa. Sie besaß… viele Rüstungen. Ganz, ganz viele.

„Das ist nicht dein Ernst…“, murmelte er, doch ein rot glühendes Paar Augen sah ihn an.

„Ist ja gut, ich mach’s!“, quiekte er verängstigt.

„Und du wirst während deiner Arbeit… ein Bunnykostüm tragen“, grinste Elsa und Gray fing schallend an zu lachen.

„An dem Tag komm ich mal bei dir zu Besuch, Elsa!“, bot er sich an.

„Natürlich. Ich werde um die Mittagszeit rum alle bei mir zum Tee einladen. Einen arbeitenden Natsu. Das kann sich Fairy Tail doch nicht entgehen lassen!

Und wehe Natsu, du lässt einen Fleck auf den Rüstungen übrig! Dann kippe ich meinen Tee darüber und du darfst nochmal alles sauber machen!“

„Das Schlimme ist ja, dass ich ihr das sogar zutraue…“, flüsterte Natsu.

„Aye…“, sagte Happy.

„Ach, Happy?“, fragte Elsa.

Du darfst auch helfen, denn du bist ja schließlich mit Natsu mitgegangen! Du kannst dann die oberen Teile putzen, an die Natsu nicht drankommt!“, meinte sie.

„Aye, Sir“, murmelte Happy deprimiert.

„Und was ist mit Lucy? Sie war doch schließlich auch mit dabei!“, fragte Natsu, doch Elsa funkelte ihn wütend an. „Sie hatte keine Ahnung, in was für ein Schlamassel du sie wieder reingeritten hast, wäre bei dem Auftrag fast draufgegangen und du willst auch noch, dass sie dir hilft?“, fragte sie bedrohlich leise.

„Äh, nein das war nur ein Vorschlag, ein sehr dummer Vorschlag, ich geb’s zu.

Ich mach‘s mit Happy allein!“, gab Natsu niedergeschlagen auf und schlurfte Richtung Bar davon.

„Ich bringe Lucy mal wieder zurück!“, erbot sich Leo und rannte aus dem Gebäude, während alle Stellargeister anfingen zu lachen.

Als Lucy, immer noch blass, wieder in die Gilde trat, zeigten ihr alle ehemaligen Stellargeister stolz ihre Gildenabzeichen, die sie an den wahrhaft unmöglichsten Orten trugen:

 

Taurus: Auf der linken Arschbacke, wie die Brandmarkung bei einem Rind oder Pferd

Aquarius: An ihrem rechten Unterschenkel, wahrscheinlich, weil sie ihrem Fischschwanz nachtrauert

Virgo: An ihrem rechten Handgelenk, um den Verlust der Ketten wieder wettzumachen

Saggitarius: An seinem rechten Schulterblatt, wo sein Köcher immer hing

Plue: trug es an seinem Hals, weil er stolz ist, endlich mal einen zu besitzen

Horologium: Am linken Oberschenkel, genau an der Stelle, wo seine heißgeliebte Uhr immer in seiner Hosentasche ruht

Lyra: In ihrer rechten Handfläche, vermutlich als Ersatz für ihre Leier

Gemini: An ihren Oberarmen

Crux: In der Mitte seiner Brust, wahrscheinlich als geistiger Mittelpunkt, den das ehemalige Kreuz dargestellt hatte

Aries: Hatte das Zeichen im Nacken

Cancer: Hatte sein Zeichen zwischen den Schulterblättern, wo früher seine Krabbenbeinchen in seinen Rücken übergegangen waren

Scorpio: Am Steißbein, um seinem verloren gegangenen Schwanz nachzutrauern

Capricorn: An der kahlen Schläfe, direkt über der Sonnenbrille

Der ehemalige König: Auf seinem Herzen, das dank seiner Kinder wieder zusammengesetzt war, denn der alte Herr konnte seit der großen Torsprengung wieder Liebe und Freude empfinden.

 

 

Das Königreich Fiore, ein unparteiisches Land mit 17 Millionen Einwohnern.

Es ist eine Welt der Magie, in der jeden Tag Handel mit Magie betrieben wird.

Sie ist ein fester Bestandteil des Lebens der Bewohner.

Und dann gibt es noch jene, die von der Magie leben.

Die Leute bezeichnet man als Magier.

Diese Magier gehören verschiedenen Gilden an, in denen sie Aufträge annehmen.

Es gibt eine Menge Gilden innerhalb des Landes.

Und in einer ganz bestimmten Stadt liegt eine ganz bestimmte Magiergilde.

Eine Gilde, die viele Legenden hervorbrachte… und noch viele Legenden hervorbringen wird.

Und in dieser Gilde lehnte sich Lucy Heartfilia gerade gegen die Wand und ließ schmunzelnd den Kopf sinken.

Sie hatte endlich ihr eigenes Glück gefunden, zusammen mit ihren Freunden.

Sie waren alle da, hier, in ihrer Lieblingsgilde.

Ihr Name ist… Fairy Tail!!!!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Also erstmal möchte ich loswerden, dass ich diese Geschichte meiner Freundin Maryhase widme, die ich in dem einen Jahr, wo ich sie nun schon kenne, sehr lieb gewonnen habe. Ich hoffe, dir hat die Geschichte gefallen! :- )
Es war ein Weihnachtsgeschenk für sie, in eingesprochener Version, bei der ich mir viel Mühe gegeben habe!!!!!
Hab dich lieb!! >.< Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ami_Mercury
2013-05-16T16:32:59+00:00 16.05.2013 18:32
Was soll ich dazu noch sagen? Toll. Einmalig. Bezaubernd. Such dir was aus.
So schön, dass sie nun zu einem Fairy Tail-Sternbild hinaufsehen. Das gibt sicher einen großen Andrang neuer Mitglieder XD
An was für Kräfte hast du jetzt eig für Lucy gedacht? Also, was kann sie mit der Kraft der Sterne?

Favo!^^ (War irgendwie klar, oder?^^)

PS: EIn großes Dankeschön geht auch an Caro-chan! Für die Erlaubnis zum Hochladen ;)
Antwort von: Maryhase
21.05.2013 08:22
Will ich auch meinen XD
Antwort von:  Ami_Mercury
21.05.2013 18:09
Klar *umarm* Ich bin mir dieser Ehre bewusst ;)
Von: Maryhase
2013-05-09T18:41:23+00:00 09.05.2013 20:41
Yeay und hier ist ende im Gelände XD
Das alle Stellargeister zu Fairy Tail kamen, war irgendwie klar, aber dennoch überraschend ^^
Und vor allem, wo sie alle ihre Abzeichen haben X3
Einfach genial!!


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